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Stadtverordnetenversammlung beschließt den Neubau des Nordbades

Was lange währt wird endlich gut. Nach einer Zeitspanne von rund 20 Jahren, während der um den Neubau gerungen wurde, wie sich altgediente Stadtverordnete erinnerten, haben die Volksvertreter der Darmstädter am Donnerstagabend den Neubau des Nordbades gemäß der Vorlage des Magistrats beschlossen. Der Abstimmung ging eine dem Investitionsvolumen von rund 40 Mio Euro (brutto bei Ansatz von ca. 50 % der Mehrwertsteuer) angemessene Debatte voraus, an der sich alle Fraktionen beteiligten.
Sportdezernent Reißer eröffnete die Aussprache und warb für die Magistratsvorlage. Er hob die Bürgerbeteiligung hervor, die mit dem Sprachrohr IG-Nordbad zu einem Entwurf geführt hat, der den Anforderungen der Nutzer entspricht. Die hohen Kosten sind auch Ergebnis des angestrebten hohen Qualitätsstandards, der eine lange Haltbarkeit ohne frühzeitigen Reparaturaufwand gewährleisten soll.
Alle weiteren Redner stellten klar, dass an einem Neubau kein Weg vorbei führt und sie diesen unterstützen. Darmstadt als traditionelle Schwimmstadt mit vielen Schwimmern und dementsprechend großen Wasserflächen und die sozialen Aspekte des Schwimmens wurden besonders hervorgehoben. Die vorab noch einmal ins Spiel gebrachte Sanierung war durch seitens des Magistrats dazu nachgereichte überzeugende Unterlagen kein Thema mehr. Kritik, die sich in den Ergänzungsanträgen der Opposition ausdrückte, gab es verständlicherweise wegen der hohen erwarteten Kosten und deren kräftigen Steigerung in den letzten Jahren.
Die Ergänzungsanträge behandelten die Eintrittspreise nach der Neueröffnung, die keine außergewöhnlichen Steigerungen erfahren sollen, sowie als sehr wichtigen Punkt die Einrichtung eines Kostencontrollings in der Bauphase. Diese Punkte erhielten eine Stimmenmehrheit. Abgelehnt wurde hingegen, die Kosten etwas unterhalb des prognostizierten Wertes zu deckeln.
Aus Sicht des DSW und der IG Nordbad ist die Ablehnung der Deckelung zu begrüßen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass der Kostenrahmen ohne die enthaltenen Risikozuschläge eingehalten werden kann und daran auch tatkräftig mitwirken werden, wäre es fatal, wenn schlimmstenfalls in der Endphase des Projektes Sparmaßnahmen erforderlich würden, die die Qualität verschlechtern oder gar zu Reduzierungen der Umbauten im Bereich des Schwimmleistungszentrum führen würden, die erst am Ende der Bauzeit vorgesehen sind.
Nachdem also vorab Einigkeit in Details erzielt worden war gab es in der Abstimmung keine Gegenstimmen. Wie erwartet enthielten sich SPD, UWIGA, FDP und AFD. B90/Grüne, CDU, UFFBASSE und Linke stimmten mit JA.
Der Vorstand der IG Nordbad kann sich zu Gute halten, dass er in der kurzen Phase zwischen Veröffentlichung der Magistratsvorlage und der Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung einen Dialog angestoßen hat, der letztendlich dazu führte, dass die Änderungsanträge so umformuliert wurden, dass es bei der Abstimmung eine absolute Mehrheit an JA-Stimmen und vor allem keine einzige Gegenstimme gab.
Bürgermeister Rafael Reißer und Manfred Rachut, Leiter des Eigenbetriebes Bäder, waren nach der Abstimmung erleichtert und hatten Grund zum Feiern. Sie hatten den Mut gehabt, eine Magistratsvorlage einzubringen, die ein Gesamtpaket als großen Wurf schnürt und nicht aus Bausteinen besteht, die je nach Kostensituation Optionen zur Streichung bieten.
Der Neubau des Nordbades wird die Darmstädter Bäderlandschaft neu ordnen und dem Schwimmsport in all seinen Ausprägungen in den nächsten 40 Jahren der zentrale Standort sein. Hier werden in Zukunft die 50 m Bahnen des alten Nordbades, die 25m Bahnen des Trainingsbades, jedoch erweitert um ein 3m Sprungbrett, ein vergrößerter Nichtschwimmerbereich und ein neu geschaffenes Therapiebecken zur Verfügung stehen. Außerdem wird die Freibadtechnik ersetzt, die DSW-Räumlichkeiten integriert und am alten Standort des DSW-Vereinsheims neue Umkleiden geschaffen sowie der Außenbereich zum Teil neu gestaltet. Das ist ein großartiges Geschenk der Darmstädter Bevölkerung an sich selbst, in dem dann über 400.000 Nutzer jährlich erwartet werden.
Eine wertvolle Entscheidung für den Darmstädter Sport wurde endlich getroffen.

Thomas Kipp

Vorsitzender

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